Der Telekommunikationsmoloch schlägt zu
Dieses Land ist, so redet es uns
zumindest die Kanzlerin immer und immer wieder ein, ein
Hochtechnologieland. Und Hochtechnologie ist heutzutage abhängig von
Kommunikation. Da wird investiert und investiert, damit die
Kommunkation, vor allem die sogenannte Telekommunikation optimiert
und beschleunigt wird. Daß hinter der Kommunikation eigentlich
Informationsfitzelchen stecken, die von Menschen erzeugt werden und an Menschen
weitergegeben werden sollen, merkt keiner mehr. Die
Telekommunikation ist scheinbar zum Selbstzweck geworden. Und dafür
gibt es Unternehmen, sogenannte Telekommunikationsunternehmen, die
dem Bürger diesen Selbstzweck durch bunte und laute Werbebotschaften
in unseren Innenstädten schmackhaft machen wollen. Eine Innenstadt,
die mehr Lebensmittelläden als Telekommunikationsläden hat, kenne
ich gar nicht mehr.
Selbstzweck des Molochs unterwirft und treu und brav das tut, was man
heute „kommunizieren“ nennt, ist alles in Ordnung. Aber wehe, man
möchte einen Service in Anspruch nehmen, der nicht Neuabschluß oder
Erweiterung eines Vertrages ist. Dann haben die
Telekommunikationsunternehmen plötzlich gar keine
Kommunikationskanäle mehr. Auf so etwas sind sie nicht vorbereitet.
Dann haben sie plötzlich kein Telefon mehr.
Brief auf Papier an den Vorstandsvorsitzenden des
Telekommunikationsunternehmens, der dann gereizt auf solche Kunden
reagiert und den Kunden sagt, daß er sie eigentlich garnicht mehr
haben will. Und der dann ein Sonderkündigungsrecht einräumt, auf
daß er von diesem renitenten Kunden bloß nichts mehr hören möge.
Wer denkt, daß es bei einem anderen Unternehmen besser wird, ist arm
dran. Man gerät nicht einmal in die Fänge eines anderen Molochs –
nein es ist nur ein anderer Arm desselben Molochs. Wo der Kunde die
Dienstleistung unbedingt benötigt, braucht man diese nicht mehr mit
Service zu schmücken. Der Kunde muß halt hinnehmen, was er kriegt.
Lande immer noch möglich ist, daß der eine Arm des
deutschlandweiten Molochs einen Portierungsauftrag mit zweifelhaften
Mitteln unter Nichtbeachtung des Sonderkündigungsrechtes
hinauszögert und der andere Arm des Untiers dieses entweder
überhaupt nicht bemerkt oder es schlicht nicht nötig hat, seinem
frisch gewonnenen Kunden ein eventuelles Problem mitzuteilen.
Kundenwerbung ausgegeben – und wenn der Kunde dann unterschrieben
hat, muß man sich nicht mehr um ihn kümmern.
Kommunikationstechnik ausgegeben, man kann Kundendaten weltweit verschieben, aber wenn ein Mitarbeiter dem
anderen eine relevante Information zukommen lasssen müßte …..
dann klappt das nicht.
Ausnahmen eingerichtet sind, weil systemgetriebene und vom System überwachte Mitarbeiter
Informationen außerhalb des Systems gar nicht mehr mental erfassen, geschweige denn verarbeiten können.
hoffentlich auch wieder der Brief an den nächsten
Vorstandsvorsitzenden.
in unserem Lande überhaupt noch jemand telefonieren kann …
noch ein Monopol hatten. Zumndest die penetrante Werbung würde wegfallen und man könnte die ganzen Werbeleute als #Telefonhörerdesinfizierer beschäftigen.
Oligopole sind scheints noch schlimmer als Monopole.
menschliche Grundbedürfnisse in neoliberaler (ach, wie wird das
schöne Wort liberal von diesen Neoliberalen beschmutzt) Manier dem
ach so tollen freien Spiel der Märkte überlässt.
Update 20130116: Fortsetzung hier
Du meinst aber jetzt nicht, dass mir das anders ginge. Nun – Tatsache ist und bleibt, dass der Service in Germoney aktuell besonders schlecht ist.
Anderes leidiges Thema – ich erinnere mich jetzt wieder, warum ich so wenig auf Blogspot-Blogs kommentiere – weder wird mein Blog noch meine Open ID erkannt und nach dem Kommentar dann noch eine Anfrage mit zwei (für mich) schlecht lesbaren/hörbaren Worten ist einfach zu viel des Guten – also meistens jedenfalls …
Ich erwarte eine Problemlösung. Mehr nicht.
Also ich habe vor einigen Tagen auch einen Brief an einen Vorstandsvorsitzenden geschrieben. Was ich mir davon erwarte? Nichts! Warum ich ihn dann geschrieben habe? Weil ich meinen Zorn darüber mildern musste, dass Service in diesem Lande so gross geschrieben und mit Werbung vollgekleistert wird, dass dabei vergessen wurde, was Service am Kunden eigentlich bedeutet.
Und nur so lange wir nicht müde werden, diese Briefe zu schreiben, können wir uns der Hoffnung hingeben, dass sich etwas ändern ließe, würden mehr Briefe geschrieben werden …